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Da ich noch ein paar Wirsingblätter aus meinem Lieblingsbioladen über hatte , kam ich auf die spontane Idee Wirsingrouladen zu kochen. Die Winterzeit ist Kohlzeit. Auch wenn dem Kohl nach wie vor der Ruf des "Arme-Leute-Essens" anhängt, habe ich das Gefühl, dass er aufgrund seiner gesundheitlichen Wirkung und seiner Regionalität gerade einen neuen Hype erlebt. Egal ob fermentiert als "Kimchi", als Superfood im Smoothie, oder als Oma's Roulade oder Eintopf, neu kombiniert und modern interpretiert.
Kohl ist reich an Vitamin A bzw. Carotin, Vitamin B1, B2, B3, C, Folsäure, Chlorophyll und Mineralstoffen wie Kalium (wirkt entwässernd und stärkt Gefäße und Nieren), Kalzium, Phosphor (festigt Knochen und Zähne), Eisen (wirkt blutbildend) und Zink (stärkt das Immunsystem, Haut, Schleimhäute). Aufgrund der enthaltenen Senföle wirkt der Kohl antibiotisch, keimtötend und reinigend. Viele Gründe um öfter auf das heimische Superfood zurückzugreifen. Der Wirsingkohl hat pro 100 g nur 31 Kalorien und deckt mit nur 100 g (roh verzerrt) den Tagesbedarf an Vitamin C. Aber Vorsicht: Die äußeren Blätter (4-6) sollten unbedingt entfernt werden, auch wenn sie zart sind und gut aussehen, weil der Wirsingkohl aufgrund seiner kräftig-krausen Blätter viele Schadstoffe, vor allen Dingen Blei, aufnimmt.
So zurück zu meinen Wirsingrouladen: Für die Füllung habe ich für den extra Geschmack kross gebratenen Räuchertofu mit Zwiebeln zur Kartoffelmasse gegeben und mit einem Hauch Muskat und Piment verfeinert. Nach einem Blick in den Kühlschrank kam ich auf die Idee einer italienischen Variante, weshalb ich die Sauce aus gerösteten Pinienkernen, getrockneten Tomaten, Oliven, Thymian und Rosmarin gezaubert habe. Die Süße der Sultaninen rundet den Geschmack schön ab und die Aromen ergänzen sich perfekt.
Zutaten für vier Wirsingrouladen:
4x Wirsingblätter
Für die Füllung:
1/3 Räuchertofu klassik von Taifun
5x mittelgroße mehlig kochende Kartoffeln
1x kleine gelbe Zwiebel
1x mittelgroße Knoblauchzehe
1x Messerspitze Piment
Sesamöl
Muskat, Salz und Pfeffer nach Geschmack
Für die Sauce:
1-2 EL Pinienkerne
1x rote Zwiebel
1x kleine Knoblauchzehe
5x getrocknete Tomaten in Öl
10x Kalamata-Oliven
2 EL Sultaninen
Olivenöl (von den getrockneten Tomaten)
Rotwein
Thymian, Rosmarin, Salz, Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
Die Kartoffeln in der Schale weichkochen.
Die Wirsingblätter in Salzwasser blanchieren, abgießen und mit kaltem Wasser abschrecken. Im Anschluss jeweils den dicken Stielansatz rausschneiden.
Die gelbe Zwiebel und die Knoblauchzehe fein hacken, Tofu in kleine Würfel schneiden und alles in Sesamöl anbraten. Immer schön umrühren bis der Tofu richtig kross, aber nicht verbrannt ist (ca. 15 min).
Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl anrösten und nicht so wie bei mir schwarz werden lassen, weil ihr zu sehr davon abgelenkt seid eure Instagram-Story zu posten 😉
Den Ofen auf 200° C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Wenn die Kartoffeln weich sind, abgießen, schälen, passieren und zusammen mit dem Tofu in eine Schüssel geben. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und Piment würzen.
Für den „Italian Style“ die roten Zwiebeln und die getrockneten Tomaten grob würfeln, die Knoblauchzehe fein hacken und alles im Öl der getrockneten Tomaten anbraten. Die Oliven und die Sultaninen dazugeben und alles bei mittlerer Hitze anbraten. Mit Thymian und Rosmarin würzen und nach einer Weile mit Rotwein ablöschen und einkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Wirsingblätter mit der Kartoffelmasse füllen, einrollen und in eine Auflaufform geben. Ein bisschen Olivenöl darüber träufeln und für ca. 10 min bei 200° C in den Ofen geben.
Zum Schluss die „Italian Style“ Sauce drüber geben und mit einem schönen Glas Rotwein genießen. Das eignet sich nicht nur als besonderes Weihnachtsessen!