Ich persönlich liebe ja Rhabarber und bin fast schon wieder traurig, dass die Saison vorbei ist. Mit den letzten Stangen vom Markt gabs natürlich neben Rhabarber-Kompott noch mal einen schönen Kuchen. Dieses Mal habe ich für mich einen einfachen und schnellen Gugelhupf entschieden. Natürlich kann man den Teig auch in eine normale Springform geben. Durch die Zugabe des Joghurts (ja in Österreich sagt man DAS Joghurt) wird der Teig schön leicht und fluffig. Ich habe die Obststückchen direkt in den Teig gemischt. Das macht ihn durchgehend saftig. Alternativ kann man ihn auch einfach damit belegen.
Was macht Rhabarber so wertvoll?
Neben einem geringen Kaloriengehalt von 13 kcal bei 100 g enthält Rhabarber Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Vitamin C und Vitamin A. Botanisch gesehen ist Rhabarber trotz seines süßen Geschmacks kein Obst, sondern gehört zur Kategorie des Gemüses und ist mit dem Sauerampfer verwandt.
Im Zusammenhang mit Rhabarber kommt oft das Thema der Oxalsäure zur Sprache.
Was genau ist Oxalsäure und ist sie wirklich so gefährlich für uns?
Die Oxalsäure findet sich als Oxalat vor allem in pflanzlicher Nahrung und bildet sich auch durch den Stoffwechsel im Körper. Oxalate entstehen im Stoffwechsel hauptsächlich durch den Abbau von Aminosäuren und Ascorbinsäure und sie werden über den Darm und die Nieren ausgeschieden.
Ab einem Wert von über 50 mg Oxalsäure pro 100g gilt der Oxalsäuregehalt in einem Lebensmittel als sehr hoch, während 10 mg pro 100 g noch als gering eingestuft werden. Allerdings ist es schwierig eine verlässliche Aussage bezüglich des Oxalsäuregehaltes einer Pflanze zu machen, da dieser durch verschiedene Faktoren wie Anbauart, Sorte, Region, Erntezeit etc. abhängt.
Wenn wir zu große Mengen an Oxalsäure zu uns nehmen kann das zu Nierengries, Nierensteinen und anderen Erkrankungen führen. Es ist aber zu beachten, dass ein Großteil des Oxalates nicht aus der Nahrung, sondern aus dem Stoffwechsel stammt. Bindet sich das Oxalat aus der Nahrung aber noch im Magen und Darm an Kalzium, gelangt es gar nicht bis in die Nieren, da es über den Darm ausgeschieden wird. Es ist also von Vorteil, wenn die oxalsäurehaltige Nahrung über einen ausreichenden Kalzium-Gehalt verfügt bzw. ausreichend Kalzium mit der Nahrung zusammen verzerrt wird.
Ein weiterer Nachteil ist, dass Oxalate die Aufnahme von Kalzium, Magnesium und Eisen im Darm hemmen. Durch Kochen und andere Zubereitungsformen wie Dämpfen und Blanchieren gelingt es, die Oxalsäure aus Lebensmitteln signifikant zu entfernen. Leider gehen hierbei auch diverse Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine verloren. Hierbei muss das Kochwasser natürlich weggeschüttet werden. Bei Hülsenfrüchten und Saaten hilft das Einweichen und Keimen um die Oxalsäure abzubauen.
Im Falle des Rhabarbers enthalten die Rhabarberblätter weitaus mehr Oxalsäure als der Rest der Pflanze, weshalb diese nicht verwendet werden sollen. Rhabarber sollte nicht roh verzerrt und geschält werden.
So, aber nun genug der Theorie und hin zum Kuchenrezept.
Was benötigt ihr?
Zutaten:
150 g Dattelsüße
150g Margarine (Alsan)
Schale einer halben Biozitrone
Messerspitze gemahlene Vanille
Prise Salz
2 EL Sojamehl, 4 EL Wasser
100 g Sojajoghurt (Meine Empfehlung: Sojade)
250 g Dinkelmehl (Typ 630)
½ Pkt. Backpulver
100 g gemahlene Mandeln
250-300 g Rhabarberstangen
Zubereitung:
Den Backofen auf 180° Ober- Unterhitze vorheizen, die entsprechende Kuchenform (Gugelhupf oder Springform) einfetten.
Die weiche Alsan und die Dattelsüße mit dem Mixer schaumig schlagen, Zitronenschalen, Vanillepulver und eine Prise Salz dazugeben. Sojamehl mit dem Wasser anrühren und zusammen mit dem Joghurt zur Masse geben.
Dinkelmehl, Backpulver und gemahlene Mandeln miteinander vermengen und zur Masse geben.
Den Rhabarber schälen und in kleine Stücke schneiden und zum Schluss unter die Masse heben.
Bei 180° für ca. 45 min backen. Fertig ist der Kuchen, wenn kein Teig mehr am Stäbchen klebt. Lasst es euch schmecken.
Was ist euer liebstes Rhabarber-Rezept? Kommentiert gerne unter dem Beitrag.